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Newsletter von Thomas Mozer vom 29. Dezember 2020

29. Dezember 2020


Persönlich gesagt


Liebe Leserin, lieber Leser,

mit diesen Zeilen grüße ich Sie ganz herzlich. Ich bedanke mich für unser Miteinander in diesem speziellen Jahr. Manches Gewohnte konnten wir nicht miteinander teilen; Neues durften wir entdecken. Tage des Fragens und der Unsicherheit haben uns unserer Verletzlichkeit gezeigt und dass das Leben nicht nach Plan A abläuft. Manchmal hatte ich das Empfinden, kein Tag gleicht dem anderen und jeder will neu „erfunden“ werden. Für mich war dies sehr kräfteraubend. Dadurch bin ich manchem nicht gerecht geworden; das tut mir leid. Gleichzeitig habe ich gespürt, dass wir in der Gemeinde ein gutes Netz von Beziehungen haben und unser Land mit seiner Solidarität zwar die Schäden der Pandemie nicht einfach wegwischen kann, aber doch soll und kann jede/r Hilfe erfahren. Die Verletzlichkeit Gottes, der in Jesus im Stall Mensch wurde, erzeigte mir neu Gottes Zuneigung und Solidarität; er ist dabei, habe ich erlebt; dabei in unserer Hilflosigkeit, Ratlosigkeit, Unsicherheit angesichts des Virus und dessen Auswirkungen. Ich lade Sie ein, mehr für andere zu beten, für PolitikerInnen, für ÄrztInnen, für Menschen, die in Gesundheitsämtern, Ordnungsämtern arbeiten, … und Gott für diese zu danken und zu bitten.

Einen guten Jahresausklang, einen gesegneten Start in 2021 wünschen Ihnen


Elisabeth Kurz und Linnea Götz sowie Ihr Thomas Mozer, Pastor


Geistlicher Impuls von Linnea Götz


Es ist eine merkwürdige Zeit. Irgendwie war gerade Weihnachten – mit Familie oder ohne. Dieses Jahr war es anders, ohne große Verwandtschaftsfeiern und Menschenmassen zwischen Weihnachtsmarktständen. Ich esse jedes Jahr gerne gebrannte Mandeln und Schokoladenfruchtspieße. Es sind mit Schokoladen überzogene Erdbeerspieße, die sehr überteuert sind und komplett aus der Erdbeersaison fallen. Eigentlich sollte ich sie nicht essen. Die Erdbeeren kommen von irgendwo weit her. Sie sind nicht besonders süß oder aromatisch. Aber es ist ein kleines und liebgewordenes Stück Erinnerung an meine Kindheit. Daher mache ich mich jedes Jahr aufs Neue auf den Weg und fröne meiner fragwürdigen Angewohnheit.


Dieses Jahr war es anders. Es gab keinen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt. Es war keine Gelegenheit einen Erdbeerspieß irgendwo zu ergattern. Und ich merke, es ist nicht schlimm. Etwas Wehmut kriecht in mir hoch, etwas Kleines verpasst zu haben. Aber es gab andere, wichtigere Dinge – wie den Heiligabend im kleinen Kreis mit der Familie. Es war kein Weihnachten ohne liebgewonnene Traditionen, sondern ein Weihnachten mit „weniger“. Weniger Stress, weniger Termine, weniger müssen oder können. Vielleicht ist das auch mal gut, nicht alles zu müssen oder zu können. Wenn einem die Entscheidung abgenommen wird, wie mir mit meinen Erdbeerspieß, von dem ich weiß, dass ich ihn eigentlich weder kaufen, noch essen sollte. Wenn ich aus meinen gewohnten Bahnen falle, weil ich es so will oder weil mir äußere Zwänge keine andere Wahl lassen, muss ich umdenken. Ich überlege, wie ich in diesen unbekannten und neuen Wegen bestehen kann. Und natürlich gibt es Gedanken an die alten und vertrauten Dinge, die bequem und einfacher waren. Neues bedeutet verändern, umdenken. Wenn ich neu und aufmerksam unterwegs bin, habe ich den Blick für andere Dinge. Mir können Sachen auffallen, für die ich vorher keinen Blick übrig hatte, weil ich anderweitig beschäftigt war. Meine Kapazitäten können in unbekannten Gewässern überdacht und anders belegt werden. Was ist mir wichtig? Was geschieht in meinem Umfeld? Kann ich die alten Zwänge abstreifen und mich umsehen, wo meine Aufmerksamkeit und Energie wirklich gebraucht wird? Was kann ich anders, vielleicht besser machen?


Ich brauche also Ideen. Wo kann ich mich orientieren? Wer kann mir helfen? Eine gute Anlaufstelle in jeder Lebenslage ist das Gespräch mit Gott. Ich brauche keine Angst zu haben, ihn mit Gefühlen oder Fragen zu belasten. Mit meiner Suche bin ich bestens bei ihm aufgehoben. Ich kann ihn fragen: „Wohin soll ich gehen?“ oder „Wo brauchst du mich?“


Wenn ich mich an Gott wende, kommt nicht immer postwendend eine Antwort. Oft muss ich mich gedulden und aufmerksam Ausschau nach seinen Rückmeldungen halten. Er kommuniziert nicht so direkt, wie ich das gerne hätte. Vielleicht ist das auch manchmal ganz gut so. Denn nicht immer möchte ich hören, was er mir zu sagen hat.

Meine Vermutung ist, dass es keine eindeutige Antwort gibt. Es gibt nicht den einen Ort, an dem ich im kommenden Jahr ausschließlich gebraucht werde. Viele Baustellen werden auf mich warten, an die Gott mich schickt oder mit denen er mich konfrontiert. Er kann mich als ein Werkzeug brauchen, als ein Teil in einem großen Ganzen, das ich nicht immer sehen oder wahrnehmen kann. Aber dann gibt es Momente, wo ich meine Funktion in Gottes Plan ganz klar erkennen kann: Wie bei „Weihnachten auf Rädern“, unserer Weihnachtsaktion. Viele kleine Zahnräder fügten sich schließlich zu einem großen Ganzen zusammen. Es war vorher nicht klar erkennbar, aber Gott nutzte diesen Raum für Begegnungen und um mit seinem Geist zu wirken. Er löste Freude und Gemeinschaft aus.


Veranstaltungen


Von 26. Dezember 2020 bis einschließlich 10. Januar 2021 finden KEINE Präsenzgottesdienste oder -gruppentreffen in den Kirchen/Gemeindezentren auf dem Bezirk statt.


Wenn keine Gottesdienste in unseren Gemeinden angeboten werden, feiere ich den „Kleinen Gottesdienst“ unserer Rundfunkagentur www.radio-m.de und lade Sie dazu ein.


Was wir erlebt haben


„Sonntagschulweihnachtsfeier am 20. Dezember“ – digital und spontan, gut geplant und super neu gemacht! „Angekommen in der Heiligen Nacht!“ – ein Fernsehgottesdienst, eine Christvesper, wunderbar gelungen! „Weihnachten auf Rädern!“ – ein wunderschöner Schlepper, ein festlich geschmückter Wagen und mit der besten Nachricht in Winnenden unterwegs! Viele Menschen kamen und sahen – am Bildschirm und auf den Plätzen unserer Stadt. Mancherorts 20, anderswo 50 Personen. DANKE! So viele haben mitgewirkt und ich bin überglücklich diesen gelungenen „Werke“ erlebt zu haben! DANKE! Für viel Zeit und Liebe, viel Kompetenz und Einsatzfreude. Als euer Pastor bin ich sehr stolz auf euch/darüber… o je, ob man das sagen darf? Schon zu spät….

Hier einige Eindrücke (auf Instagram gibt es noch andere):


Spenden und Beiträge


Zuerst einmal ganz herzlichen Dank für alle Spenden, mit denen Sie in diesem Jahr die Gemeindearbeit bereits unterstützt haben. Sie haben unserer Gemeinde damit geholfen, über diese schwierige Zeit hinwegzukommen. DANKE.


Spenden bis Jahresende


All denjenigen, die in diesem Jahr auch noch weitere Spenden tätigen wollen, bitten wir zu beachten, dass diese Überweisungen sicherheitshalber bis zum 29.12.2020 durchgeführt werden müssen.


Bitte verwenden Sie die Echtzeit-Überweisung, um die Überweisung sicher noch dieses Jahr durchzuführen. Spätere Spenden können eventuell nicht mehr in diesem Jahr verbucht und bescheinigt werden. Die Kontoverbindung: IBAN DE19 6009 0100 0500 8510 00 bei der Volksbank Stuttgart.

Jürgen Flad


Von Personen


Die Pandemie-Auswirkung und die Deutung bzw die theologischen Fragen schneidet Monika Ruch in einem Gedicht auf schöne Weise an. Danke, Monika, dass ich es hier für alle abdrucken darf:


Durch Corona gibt es gerade viele Schranken und bringt so manche Sicherheit ins Wanken und manch einer macht sich so seine Gedanken – können wir unserem Gott dafür noch danken?


Wir hören manche, die ganz laut schimpfen und andere, die warten schon lange aufs Impfen. Den Impfstoff wird es schon ganz bald geben, doch bedeutet der dann ein neues, befreiteres Leben?


Müssen wir noch lange eine Maske tragen? oder können wir es bald schon ohne wagen? Wie wird es denn nun weitergehen? Dürfen wir einander bald mal wiedersehen?


Auch wenn Kontaktverbote uns betrüben, wegen Corona müssen wir uns alle fügen. Das haben wir uns alle anders vorgestellt, doch Gott ist bei uns in dieser Welt.


Es ist nicht einfach, bei all den vielen Fragen zu hoffen, zu glauben und nicht zu verzagen. Doch im Vertrauen auf Gott wollen wir es wagen, denn Gott gibt uns die Kraft und will uns tragen.


In Barmherzigkeit zueinander sollen wir uns üben und uns und Gott, den Vater nicht betrüben. Diese Losung ist ganz kurz und doch ganz klar und begleitet uns hinein ins Neue Jahr.


So wollen wir gerne weiter aneinander denken und dabei unseren Blick auf Gottes Gnade lenken. Denn im Gebet dürfen wir ihm alles sagen Heute und auch sonst an allen anderen Tagen.


Gott segne uns an jedem neuen Tag bei allem was auch immer kommen mag. Der Frieden Gottes möge uns begleiten, nicht nur in diesen besonderen Zeiten.


Sie erreichen mich


Pastor Thomas Mozer Email: thomas.mozer@emk.de Telefon 07195 2215 Mobil 01575 711 65 73


Informationen zu Veranstaltungen, Links dazu wie auch diesen Newsletter (ohne die Personen-Nachrichten) finden Sie auch auf der Website www.emk-winnenden.de sowie in den Schaukästen.


Einen kleinen, interaktiven Gottesdienst „Das Jahr beenden, das neue begrüßen – zuhause feiern“ finden Sie als Liturgieblatt zum Ausdrucken auf der Website.

Der nächste Newsletter soll am 15. Januar 2021 erscheinen.

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